Woooochen später...
Zuerst zu wenig passiert um es aufzuschreiben, dann zu viel zu viel um es im Detail zu erzählen....
in der Turtle-Farm von Kosgoda
Nachdem der Münchener Besuch abgezogen ist sind wir in ein kleines Aktivitäts-Loch gefallen. Die Wochenenden waren bis auf den ein oder anderen Ausflug nach Hikkaduwa relativ ereignislos.
... quasi vor der Haustür...
Mitte November sind wir nach Colombo um unser Visa zu verlängern und ein bischen Großstadtleben zu geniessen. Abends haben wir uns noch mit den Giessener Mädels getroffen und ein holländischer NGOler hat sich uns auch noch angeschlossen.
Zur Feier der Visumsverlängerung haben wir uns dann gleich ins „The Bavarian“ Schnitzel und Steak bestellt. Monatelang nicht mehr so viel Fleisch gegessen... Markus ist noch am Abend krank geworden und mir hat der Cholesterinschock die Adern fast zersprengt (350g Fleisch in ca 5 min is halt auch net sooo gesund! )
Markus nach seiner hochverdienten Geburtstags - Massage
Bis Mitte Dezember ging es dann relativ geruhsam weiter... mit unseren School-leavern hat es dann immer mehr Spaß gemacht. Obwohl wir uns dann noch an etwas trockenere Themen wie Satzbau und Präpositionen gewagt haben, sind die meissten bei der Sache geblieben. Was wirklich schön zu sehen war, war dass die persönlchen Bindungen immer intensiver wurden! Unsere Facebook Accounts quellen über mit Anfragen und unsere Telefone bleiben selten ruhig... Gerade die Tatsache dass ein „missed call“ also nur 1-2x anklingeln lassen als „miss you call“ hier gilt hat uns am Anfang ziemlich irritiert und weckt uns bis heute noch an manch einem freien Tag auf!
auf dem Schulhof mit unseren School - Leavers
Alles höchst interessante Figuren mit unglaublichen Lebensläufen! Rennfahrer, Dirndlproduzent, dem Dalai Lama schon an X Plätzen gelauscht, Selbstentworfenes Tatoo über den ganzen Rücken, Enkel von Expeditionsführern nach Afrika mit Verbindungen zu Sigmund Freud, Ernährungstherapeuten, Mann bei Flugzeugabsturz gestorben, mit Abneigung gegenüber Tischen und jedwedem Mobiliar, mit Auto-Dachfenster Einbau und Börsenglück in jungen Jahren schon in Rente, trans-Atlantik-Segler, mit Mafiapaten aufgewachsen, Fahrrad-Oldtimer und Knecht Ruprecht – Karten Sammler, in Israel mit Richart Gere zusammen Friedensprojekte angestoßen, Ehrenprofessur in England, überall schon gelebt und Sachen gemacht die einem normalerweise nicht mal nach langem überlegen in den Sinn kommen würden!
Wie auch immer... die abendlichen Gespräche waren wirklich höchst interessant! Und nachdem ein wirklich sehr unangenehmer „Filmproduzent“ nach seiner Abreise aus dem Lästerfokus geriet und sich das Ende des Semesters näherte, haben wir uns dann auch mehr und mehr mit der Planung unserer 3 Ferienwochen beschäftigt. Untenrum? Obenrum? Mittendurch? Wann mit Van? Was mit Zug? Welche Busfahrt kann man vermeiden? Was machen wir mit Markus’ Eltern? Was ist eher etwas Chaoten wie uns? Was muss man gesehen haben?
Eine kleine 9. Klasse
Man hat wirklich gemerkt wie viel auch den Schülern diese letzten 3 Monate Spass gemacht hatten und die ersten Abschiedsseufzer haben sich eingeschlichen...
Am 15.12. war dann der große Tag! „Pre-School-Concert“, DAS Schulevent des Jahres, mit geladenen Gästen, allen Eltern und allen älteren Schülern und dem halben Dorf. Eine Art Zeugnisvergabe für jede kleineste Aktivität und viele viele kostümierte Auftritte der Kleinen waren auch noch mit dabei. Dazu noch ein Verkauf aller genähten, gestickten, gebatikten, gemalten und sonstwie gefertigten Werke der Women’s Cooperation... Leider waren die meissten Stücke vom Farbton oder Muster nicht für das europäische Auge gemacht, so haben wir nur bei den gebatikten Tüchern zugeschlagen.
Pre-School-Festival Empfang
Malith und "Sam" im Batikraum
Aber nachdem wir alle auch einmal auf der Bühne standen und jedenfalls ein paar wenigen Schülern ein Zeugnis austeilen durften und in die Poesiealben unserer Schülerinnen geschrieben war, ging auch dieser schöne Tag vorbei.
.... "Buddu saranai" (Budda segne dich).... die Ehrensbekundung könnte man auch mal an deutschen Schulen einführen :)
Foto-Laurent war auch ganz stolz
Markus beim Poesiealbum Nr. 30
Am 16. war dann noch ein Meeting aller Lehrer mit anschliessendem Essen... Rice & Curry... was auch sonst? :) Das Meeting war aber etwas seeeehr langathmig! 99% wurde in Sinhala besprochen – und das über mehr als 3 Stunden!
Als das ganze dann in eine heftigere Diskussion endete wollten wir dann aber doch mal wissen um was es denn eigentlich ging – worauf wir eine augenrollende Antwort bekamen: Beschwerden über Farbnuancen der Kostüme und die Verwendung eines etwas vom Original abweichenden Liedes als Begleitung für einen Hindu-Gottheiten-Tanz... 3 Stunden.... DREI!!!!
Naja.... alsbald wir wieder zum Hotel zurückkamen haben wir unsere Sachen gepackt (ich hab eindeutig viel zu viel Zeug mitgenommen!!!!), ein ein Zimmer verstaut und sind dann mit dem nächsten Bus in Richtung Colombo aufgebrochen.
Irgendwie fühlte es sich schon ein bischen wie ein richtiger Abschied an! Die Schüler waren uns sehr ans Herz gewachsen, in der Bogenvilliya fühlten wir uns daheim und das Ende des Hauptteils unseres Aufenthaltes hier, denn es war klar...
Sobald wir zurückkommen wird alles anders sein! Andere Schüler, viele Besuche, nur noch 6 Wochen zu unterrichten.... und nur noch 7 Wochen in Sri Lanka!
Sonnenuntergang vom Hotelstrand aus
Tolle Fotos...ich will auch wieder weg!!! Genießt es weiterhin!
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