Dienstag, 10. November 2009

Meine Damen und Herren, und nun sinkt für Sie:

DAS NIVEAU!!!

Nachdem Jay ja nun schon ausführlich unser Alltagsleben als seriöse Lehrer beschrieben hat, habe ich nun das Vergnügen über meinen großen Tag und das darauffolgende lange Wochenende Bericht zu erstatten.

Also mal vorneweg, ich liebe Geburtstage. Aber noch mehr als irgendwelche Geburtstage liebe ich natürlich meine Geburtstage! Und auch wenn man eines Morgens aufwacht, sich bewusst wird dass man es irgendwie geschafft hat schon ein Viertel Jahrhundert zu überleben und seine ersten Krähenfüße beim Blick in den Spiegel entdeckt, so machen das spätestens die ganzen Geschenke, Geburtstagskarten, Lieder, geschüttelten Hände, Anrufe, Nachrichten, SMS, Pinnwand- und Gästebucheinträge wieder wett!

Daher vielen lieben Dank euch allen dass ihr so fleißig an mich gedacht habt!

Da Jay es nicht lassen konnte meinen Geburtstag bereits Wochen vorher in Schule und Hotel anzukündigen (ok, vielleicht kam auch der ein oder andere Wink mit dem Zaunpfahl von meiner Seite ;)), waren natürlich die Erwartungen und die Neugierde allseits ziemlich hoch, was ich denn für meinen großen Tag geplant habe. Mir fiel es auf jeden Fall nicht sehr schwer das Geheimnis zu wahren, da ich ja eigentlich gar nix geplant hatte. Nach etwas Überlegung haben wir uns dann aber entschieden, Gummibärchen an die Kids zu verteilen, einen reichhaltigen Lunch für das gesamte Hotel- und Schulpersonal bereiten zu lassen und als persönliche Note ein paar Kuchen zu backen. Ich muss zugeben die persönlich Note war eher Jay´s Note als meine, da ich, wie die meisten von euch ja wissen, eher der Griller denn der Bäcker bin...


Nichtsdestotrotz war der Tag ein voller Erfolg, alle Beteiligten hatten ihre Freude und auch ich war froh als ich nach unzähligen Reden, Geburtstagsliedern und Bedankungen dann endlich aus der Schule raus kam, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Abends war dann ein entspanntes Dinner im Hotel mit n paar anschließenden Drinks zusammen mit den beiden Mädels die gerade bei Jay zu Besuch waren, geplant. Als große Überraschung kamen dann auch noch unsere beiden "blind date"-Bekanntschaften, Mareike und Louisa, zu Besuch, was mich natürlich riesig gefreut hat! Saßen dann den Abend schön zusammen, haben gequatscht und die tollen Geschenke und Geburtstagskarten bestaunt, die ich von meinen Kollegen und Schülern bekommen habe. Naja, und dann war mein Geburtstag auch schon wieder Geschichte...

Für all diejenigen unter euch, die sich jetzt denken "Markus´ Geburtstag mit Lunch in der Schule, gesetztem Dinner und gemütlichem Ausklang? Wird der denn mit 25 am Ende doch noch erwachsen?". Ich kann euch beruhigen: Auf diesen Tag sollte noch ein verlängertes Wochenende der ganz besonderen Art folgen...

Am nächsten Morgen ging es dann, wie Jay ja schon berichtete, bereits sehr früh zusammen mit den kiddies nach Colombo in den Zoo. Während die Kinder aber nach dem Zoobesuch wieder zurück nach Hause gefahren sind, haben wir uns mit Ines, ner Freundin aus Colombo, getroffen, da sie ein paar Freunde an der Ostküste besuchen wollte und uns freundlicherweise angeboten hat mitzukommen. Da lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten und los geht´s!!!

Also haben wir uns zusammen mit noch zwei weiteren Bekannten von Ines zu siebt nen Van geteilt und uns auf die beschwerliche 10-Std Reise Richtung Arugam Bay quer durch Sri Lanka begeben. Da es schon nach kurzer Zeit dunkel wurde und wir daher eh nichts mehr von der Landschaft hatten, haben wir beschlossen uns mit nem Bier in den Schlaf zu wiegen. Teil A des Plans, der Bier-Part, hat noch wunderbar funktioniert. Doch aufgrund der recht schwierigen "Straßen"-Verhältnisse hatten wir mit Teil B des Plans, dem Einschlafen, so unsere Probleme. Durch mehrmaliges Wiederholen von Teil A war es uns aber doch irgendwann möglich zumindest ein bisschen vor uns hinzudösen, und so hätten wir beinahe unseren ersten wilden Elefanten verpasst. Der stand da einfach direkt neben der Straße wie bestellt und nicht abgeholt. Konnten aber leider in dem Moment weder anhalten noch aussteigen, weil wir uns irgendwo in ner Art militärischem Sperrgebiet befanden...

Als wir dann spät Nachts im "Beach Hut", einem super witzigen, kleinen Hüttchen-Resort, angekommen sind, fanden wir dort auch schon einen bunten, leicht angetrunkenen Haufen Leute vor, die unsere Ankunft bereits sehnlichst erwarteten. Mit so einer herzlichen Begrüßung haben wir nicht gerechnet, und waren dann auch leider n bisschen zu fertig, um den Rest der Nacht noch richtig zu genießen.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, nutzten wir auch die Gelegenheit, die Leute etwas besser kennenzulernen, und wir waren begeistert von der Konstellation dieser liebenswerten, im äußerst positiven Sinne verückten Community. Der Großteil dieser hauptsächlich aus Italien, Amerika und Deutschland stammenden Leute arbeitet für verschiedene Hilfsorganisationen und verbringt die Wochenenden in Arugam Bay, um sich dort auszutauschen und richtig gemein abzufeiern.

Am Samstag Abend waren wir dann auch gleich auf ne Halloween-Party eines amerikanisch-italienischen Ehepaares eingeladen, und da wir natürlich bis dahin nicht mit einer Verkleidungs-Party gerechnet hatten, musste ich mal wieder mit irgendwelchen Frauenkleidern improvisieren ;) Ich wusste zwar nicht wie man auf einen in pinkem Kleid und lila Kopftuch verhüllten Fremden reagiert, aber war bereit dieses Risiko einzugehen, und im Endeffekt stellte sich meine "Babuschka"-Verkleidung Gott sei Dank als voller Erfolg heraus.

Die Party selbst war dann ein sehr exzessiver und witziger Event, und es war auch super interessant mit den ganzen Leuten zu quatschen um so einen Einblick in die Arbeit der Hilfsorganisationen vor Ort zu bekommen. Im Laufe dieser Gespräche wurde uns auch die gesamte Tragweite der politischen und gesellschaftlichen Situation hier in Sri Lanka bewusst, die wir bis dahin in unserem verschlafenem Nest an der Westküste gar nicht so mitbekommen haben. Aber natürlich wurde abgesehen davon vor allem ausgiebig getanzt und gefeiert!!!

Am Sonntag Abend stand dann nach einem gechillten Tag ein Barbecue am Strand auf dem Programm. Wie ich dann erst dort erfuhr, wurde mein Geburtstag als Anlass genommen, dieses Fest steigen zu lassen. Ich wusste echt nicht was ich sagen sollte! Bis vor drei Tagen habe ich so gut wie niemanden aus dieser Gruppe gekannt, und nun sitze ich da mit ca. 20 Leuten am Strand, die Hotelangestellten laufen mit Trommeln und anderen Instrumenten ein, zünden ein Feuerwerk und überreichen mir einen Kuchen! Es haben sich dann auch noch ein paar Holländer und andere Gäste zu uns gesellt und wir haben bis zum Sonnenaufgang getrunken, gequatscht, gebadet und gefeiert...

Wie ihr also seht sind wir noch nicht ganz zu seriösen Lehrern mutiert, sondern brennen auch hier noch ab und an mal die Hütte ab...

Am Montag ging es dann nach ner Mütze Schlaf wieder auf den beschwerlichen Weg nach Hause. Da wir aber dieses Mal größtenteils tagsüber fuhren war der Weg nicht ganz so unangenehm, da wir uns an der schönen Gebirgs- und Dschungellandschaft erfreuen konnten.

Oh wow, ich seh grad dass ich schon wieder mehr geschrieben hab als ich eigentlich wollte. Vielleicht sollte ich mal öfter und dafür kürzere Einträge schreiben. Will euch ja nicht langweilen...

Na dann macht es mal gut und freu mich schon drauf eure Kommentare zu lesen...

verschlafene Grüße,

Joachim und Markus

Ein gutes bischen später...

27. Oktober, Tag... phuu... ka :)

Wie man an dem Zeitabstand zum letzten Eintrag sehen kann, sind wir weiter eingetaucht und fangen bereits an die Zeit zu vergessen.

Die Wochen verstreichen, der Alltag hat uns eingeholt... Wecker klingelt m 6:45, am Frühstück um 7:20, letzte Sachen vorbereiten und müde aus der Wäsche schauen. Los zur Schule, nochmal kurz ins klimatisierte Sektretariat zum abkühlen, dann „School leavers A“, nette Klasse, die verstehen mittlerweile gut (auch Humor) und sind sogar für einfache Diskussionen zu haben. Dann die „B-Class“... nur durch! Versuchen so einfach zu reden wie möglich, alles 20 mal erklären und viele fragende Gesichter... Dann sich versuchen vor der Sinhala-Klasse zu drücken und ab in den Pool.



Mittagessen, noch kurz n Mittagschläfchen, dann weiter zur guten „C-Class“, n paar Späßle machen, fix den Stoff durchgehen und bei Zeiten noch eine kurze Deutsch bzw. Bayerisch-Einheit nachschieben. Danach im täglichen Wechsel 6./7./8./9./10. verschiedene Levels, schwankende Begeisterung... :) Heim, kurz Pool... essen, Päuschen... Sich was neues für den nächsten Tag aus den Fingern saugen (mit den School-Leavern machen wir nichts aus Büchern – alles improvisiert) und mit der Heimat chatten.

Letzten Montag sind wir mit einem großen Projekt – Bewerbungstraining – fertig geworden. Der gesamte Bewerbungsprozess hier in Sri Lanka läuft, aus welchen Gründen auch immer, auf English – und nicht auf Sinhala ab. Obwohl die Chance auf Gebrauch der Englischen Sprache in jedem Deutschen Tante-Emma-Laden größer ist als hier... ein Überbleibsel der Kolonialzeit... Wo wir das erfuhren haben wir uns sofort Hände-über-den-Kopf-schlagend an die Arbeit gemacht. Das Englisch-Level unserer School-leavers erschien uns doch viel zu gering für eine halbwegs anständige Bewerbung.

Was wir natürlich nicht bedacht hatten, ist dass man sich hier scheinbar auf ein Halb-English geeinigt hat und vieles über Ausfüll-Formulare läuft.... Durch das Bewerbunsschreiben haben wir die Kids noch ganz gut gebracht, bei dem Telefon-Interview ist es dann schwierig geworden und beim Durchkauen der Standart-Interview-Fragen haben dann doch viele das Handtuch geschmissen und haben vor lauter Vokabel-overload ne Unterrichts-Pause eingelegt.

Wir mussten leider feststellen, dass wir unsere Ansprüche dann doch noch zu hoch angesetzt hatten. Haben das dann auch so kommuniziert und das Thema dann auch schnellstmöglich abgeschlossen.

Nichts desto trotz können wir jetzt jedenfalls sagen, dass gut 1/3 der Schüler ein kreatives Bewerbungsschreiben hat, sich am Telefon nicht in die Hose macht und gute Antworten auf die Interview-Standarts wie „Stärken/Schwächen“, Ziele und deren Erreichung sowie den Grund der Jobwahl parat liegen hat.
Gerade die Mädels haben sich hierbei wirklich hervor getan, und wirklich super Ideen gehabt.

Das hat uns dann doch wieder Ansporn gegeben und Mut gemacht.

Das nächste Thema „Describing“ haben wir dann dementsprechend Locker angehen lassen, viele lustige Bilder, möglichst viel frei reden, flexibel einsetzbare Arbeitsblätter... Das gefällt Ihnen dann schon besser! Heute haben wir das erste mal eine wirklich freie Diskussion losgetreten, die sich von „Englisch als weltweit erste Sprache“ auf „Jungs sind schlauer als Mädels“ gewandelt hat und Beiträge von sonst total ruhigen Schülern hervorgebracht hat.

Drei weitere Wochen spaeter:

Es regnet, es mag gar nicht mehr aufhoeren! immer mal wieder ein paar regenfreie stunden, aber seit ueber einer wochen mehr oder weniger bewoelkt. Meinem Laptop hat das scheinbar gar nicht gefallen und hat daher ein Eigenleben entwickelt. Die Tastatur laesst sich nicht mehr von English auf Deutsch verstellen, der Bildschirmhintergrund bleibt unveraendert blau und Word hat sich auch verabschiedet! Der Papierkorb laesst sich nicht oeffnen und aus dem Internet geht er auch immer mal wieder raus.... (Daher bei etwaigen Verschreiber bitte Nachsicht zeigen :) )

Naja... Meinem Laptop hat mich sowieso schon durch das ganze Studium gebracht. Alle Skripten, alle Spicker, alle Bewerbungen, all die Reisen... ueberall war er mitten drin! :)
Hat sich seine Altersticks verdient... Nur Markus hat jetzt tierische Angst um seinen neuen!

Aber was ist seit dem passiert?

Schule laeuft weiter... sind von Describing people weiter auf Prepositions gegangen und wollen die naechsten Wochen wieder ein paar Textverfassungs projekte starten, aber vorerst nichts neues machen... Die ersten laufen schon vor uns weg weil wir das Level zu hoch angesetzt haben und sie daran verzweifeln! :)

Sonst... sonst... wo faengt man an??


Markus und ich sind eines Tages auf die glorreiche Idee gekommen uns doch mal einen orts-typischen Friseursalons-besuch antun zu muessen. ... Waeren wir doch an dem Tag ins Bett geblieben! :)
Man stelle sich vor... ein 5 Meter Schlauch in der Breite einer grossen Tuer. Ein Ventilator, ein mini Spiegel, kein Waschbecken... und ein grinsender Singalese mit Schere und Elektrorasierer.
Kommunikation Fehlanzeige... volles Risiko!



Nach Markus Pagenschnitt, anstatt schreiend wegzulaufen, habe ich mich dann fuer eine Komplettbehandlung entschieden.... Aber spaetestens als mir fast die Traenen kamen waehrend man mir die Wangen schabte, da hab ich diesen Tag verflucht!
Und eine Sache ueber Singalesen in generell... Asiatische Zurueckhaltung - Fehlanzeige! Die Kiddies haben sich den Ast abgelacht und uns ind Gesicht attestiert dass wir einfach extremst unvorteilhaft aussehen! Genau das was man in so einer Situation hoeren will...

Aber ok... was sonst....

Ein sau cooles "Blind date" Wochenende in Unawatuna mit zwei Maedels von der Uni Giessen die gerade durch Sri Lanka ziehen bis ihr Auslandssemester anfaengt.
Und... wie sollte es sein... kleine Welt... Ging die eine mit meinen zwei Hanoveraner-Cousinen auf die Schule und die andere hatte in Cadiz mal nen Sprachkurs gemacht... Das Wochenende war dann ganz entspannt, schoen am Strand... sorgenfrei... Unawatuna ist unser Lieblings-Wochenend-Spot in Sri Lanka geworden... eine wunderschoene Bucht, ein Tempel auf dem rechten Huegel, ein Riff in der Mitte und rundherum kleine Bars und Restaurants...



Maedels... wenn ihr das hier lest... danke fuer die coole Zeit! Hoffen euch bald in Colombo besuchen zu koennen!

Nach einer nicht aussergewoehnlich ereignisreichen Woche sind dann am 24. zwei Freundinnen von mir aus Muenchen gekommen. Und ab da gings los...

Am Samstag ging es dann erst einmal auf einen Staff-Bootstour-Ausflug nach Benthotha, wo wir vier auch mitkommen durften. Ein riesen Spass... eine schoene Lagune, Mangrovenwaelder, Seeadler, Kormorane, Eistaucher... und ein Boot dem alle paar Meter der Motor ausgegangen ist. Danach noch gemeinsames Essen& Trinken mit den Angestellten und deren Familien... ein echt genialer Tag!



Nachdem die Maedels dann von Dienstag bis Donnerstag auch nach Unawatuna abgehauen sind, konnten wir uns wieder auf die Schule stuerzen und Stueck fuer Stueck mehr am Sinhala verzweifeln... sind wohl die faulsten Schueler aller Zeiten! :)
Und dann Markus' Geburtstag (hierzu schreibt er selber einen Eintrag) am Donnerstag und am Freitag nach Colombo fuer einen Schulausflug in den dortigen Zoo.

Nach der anfaenglichen Ueberraschung dass Touristen das sage und schreibe 20 Fache des Eintrittspreises eines Einheimischen zahlen muessen sind wir dann etwas missmutig rein gegangen...

Leider koennen wir von dem dortigen Zoo wenig positives Berichten! Fast alle Tiere werden auf erschreckend kleinem Raum gehalten... Vielleicht lag es daran, dass man selber lange nicht mehr in einem Zoo war, aber wenn Elefanten am rechten Vorderbein und linken Hinterbein angekettet sind und nichts tun koennen als hin-und-her zu schaukeln (was einem als tanzen verkauft wird), Raubtiere in Paaerchen auf ca 15-20qm leben und die Affen bis auf das Gitter kaum etwas zum klettern haben... dann ist das schon ein seltsamer Anblick.

Aber interessant war es in gewisser Weise trotzdem! Ausserdem gab es danach schoen Reis&Curry (was auch sonst... ) aus der Hand... fuer unsere Maedels dann doch eine neue Erfahrung :)

Ueber das darauf folgende Wochenende in Arugam Bay an der Sri Lankischen Ostkueste wird ebenfalls Markus schreiben...

Die letzte Woche war dann wieder Schule angesagt. Wir haben jetzt doch angefangen alle Schueler mit ihren Namen anzusprechen... und allein diese kleine Geste scheint einen riesen Unterschied zu machen! In unseren beiden "guten" Klassen ist das Klima wirklich super gut geworden! sehr Freundschaftlich, lustig, offen... teilweise ein wenig schwierig zu kontrollieren... aber wir versuchen aus jedem unklaren Wort eine kleine Geschichte zu machen, das macht ihnen Spass.

Mit den ganz kleinen ist es grad bei mir noch ein wenig schwierig, aber die "grossen" kompensieren das locker!
Es macht dann richtig Spass zu lehren! Fragen kann man offen ansprechen und gerade die Zusammenarbeit mit den Jungs klappt super... die Maedels uebernehmen aber leider doch noch den etwas schuechterern Part!

Nachdem wir vom Ostkuesten-Wochenende zurueckgekommen sind, ist mir aber erst mal die Kinnlade runtergefallen, als sich hier an den Esstisch eine Uralt Freundin meiner Mutter gesetzt hat...

Ich bin dann ganz selbstverstaendlich zu ihr hingegangen, Haende auf die Schultern gelegt, sie angesprochen und gegrinst... alle anderen haben total entsetzt geschaut in welches Fettnaepfchen ich denn jetzt hier schon wieder reinspringe... aber nach ein paar Tips hat sich die Verwirrung auch wieder aufgeloest und die Freude war gross. Meine Mutter ist zwar wohl halb vom Stuhl gefallen als ich das Handy dann an ihre Freundin gegeben hab, aber was soll man sagen... die Welt ist ein Dorf!
Jetzt sitzen wir hier Mittags und Abends... und diskutieren neben den Qualen der Ayurveda (alle anderen Gaeste durchlaufen eine Behandlung) auch ueber Bayerische Lokalpolitik, die Wiesn und was es in Muenchen denn neues so gibt... Als haette man sich im Augustiner Biergarten zufaellig getroffen....

Am Freitag hab ich dann die Maedels zurueck nach Colombo gebracht, waren noch ein bischen shoppen und haben uns die Stadt angeschaut und uns noch mit einer Hollaendlischen Bekanntschaft vom Ost-Kuesten-Trip getroffen.



Leider mussten wir die ganzen zwei Wochen voll arbeiten und hatten deshalb fuer die Maedels nicht all zu viel zeit! Sie konnten zwar das Hotel geniessen, den Pool, den Strand (auch wenn Beach-Boy verseucht) und das gute Essen... aber im Nachhinein fanden wir es schade dass wir ausser dem Wochenende nicht mehr zusammen unternehmen konnten!... ihr muesst halt einfach bei besserem Wetter und wenn wir frei haben wiederkommen!!! :)

Aber vielen Dank fuer euer Kommen und die schoenen Momente... sie werden unvergessen bleiben! Wird abzuwarten sein ob sich jemand finden laesst der genauso spontan und verrueckt ist wie ihr um uns einfach mit 2 Wochen Vorlauf zu besuchen... schoen dass ihr da wart!

Nach diversen Erleuchtungen auf der Rueckfahrt auf der Rueckfahrt vom Flughafen und diversen Zwischenstopps fuer Tee und ein paar Haeppchen zu einer feierabendlichen Saufsgelage-Tanzshow von 10 Singhalesen, ist dann auch diese Episode unserer Zeit hier in Sri Lanka vorbei gegangen.

Am Samstag sind wir dann noch mit den zwei Oberbayerischen Damen durch dem Maadu-Fluss in Balapitya geschippert, haben eine Zimt-Insel besucht, ein 2000-Jahre altes Buddhisten Kloster besucht und neben mehr Eisvoegeln Kormoranen und Seeadlern auch grosse Wasserechsen gesehen.
Zum Bundesliga guggen ging es dann nach Hikkaduwa, in unser verhasstes Deutsches Restaurant... um nach 1 Stunde Damentennis mit Untertitel "Bayern-Schalke verzoegert nach dem aktuellen Tennisspiel" und ein paar Frustbierchen dann 90 Minuten lang die Haende ueber den Koepfen zusammen zu schlagen! :)
( Falls der verehrte Herr Tappe dies hier lesen sollte... wir wollen keine Kommentare hoeren!!! :) )

Leicht durchnaesst im Tuk-Tuk wieder Heim, haben wir dann einen sehr entspannten Sonntag verbracht.

Die aktuellen Gaeste im Haus sind sehr angenehm, die Schueler sind nett, die Lehrer sind nett... laut der Einheimischen hoert am Wochenende die Regenzeit auf...

Wir schauen sonnigen Zeiten entgegen! :)

Einen ganz lieben Gruss an alle daheimgebliebenen und den Schnee!

Bis bald!

Markus und Joachim

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Tag 24

Tag 24 / das Ende des ersten Touri-Wochenendes.

Unser Leben hier gewinnt allmählich an Schwung! Nach einem recht frustrierenden letzten Wochenende im September hätten wir liebend gerne ein paar von diesen ruhigen und harmlosen Sri Lankanern für ein paar rumpöbelnde Italiener eingetauscht! Während die Heimat unter dem Ansturm all der von normalerweise-von-minderer-Bierqualität-gepeinigten lechzt, saßen wir mit einer guten Portion Frust mit nicht mal 10 anderen Touris an einem verlassenen Surfer-Spot.

Also ging es dieses Wochenende gleich richtig weg... zum südlich von Galle befindlichen Unawatuna. In einer Bucht gelegen, kleine alternative Bars, Pensionen und Restaurants mit fragwürdiger Essens-Qualität... genau das richtige für uns!



Nachts angekommen, sind wir erst mal auf den Touri-Klassiker reingefallen und haben uns von Einheimischen anlabern lassen – nur um dann natürlich später um Geld bzw. Drinks angebettelt zu werden. Da saßen wir nun, extremst ranzige Unterkunft, aus ner gammligen Bar als letzte Gäste rausgekehrt worden und dann in dem einzigen „Club“ der Stadt von zwei Typen mit geringen Englischkenntnissen um ihren „Lohn“ genervt werden.


Dass hier alle um ein bisschen Zubrot froh sind ist verständlich... aber es ist einfach traurig dass die helle Hautfarbe mit Rucksack als Synonym für einen Geld-Baum ist an dem man nur lange genug schütteln muss, damit er was abwirft!


Wenn man dann auch noch aus den Rückfragen merkt, dass sie gar nicht verstanden haben was man sagt und es sie auch gar nicht wirklich interessiert...

Immer die selben Fragen, die selben Antworten, die selben Witze die selben Sprüche....

Aber wat soll's... gehört wohl zur Asien- Erfahrung dazu:)

Unawatuna ist sehr idyllisch, die Bucht ist wunderschön und man kann hier super Fotos machen! Sobald die Saison anfängt werden wir hier sicherlich des öfteren zurückkehren!


Am Samstag war dann offizieller buddhistischer Vollmond-Feiertag. Was heißt dass es eigentlich keinen Alkohol zu kaufen geben dürfte! Flüssiges Grundnahrungsmittel eingeschlossen....


.... Eigentlich...


Aber als im Laufe des Vormittags Busweise Sri Lankaner aus Colombo herangekarrt wurden, um sich in aller Familienbande massivst zu betrinken – war es doch wieder wie jeder andere Sonnentag an irgendeinem schönen Fleckchen Strand. Und als dann auch noch die Kellner mit Augenzwinkern die ein oder andere Flasche unter den Tresen hervorgezaubert haben, war unsere elementare Sorge um die Disponibilität des kühlen Elexirs der Heimat beruhigt ...

Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch das ehemalige holländische „Galle-Fort“ angeschaut. Ein bisschen hat es mich an die Festung vor Helsinki erinnert... nur viel bewohnter und... romantischer!


Denn das Problem der jungen Leute hier, dass man in der Öffentlichkeit keine Zärtlichkeiten austauschen darf (geschweige denn Händchen halten) lässt sich ganz einfach durch einen aufgespannten Regenschirm vor einer kuscheligen Schiess-Scharte lösen! Ein befremdliches Bild auf einmal Dutzende von Pärchen zu sehen...


Nur haben wir aufgrund unserer Dekadenz, über die Schießscharten hinweg zu laufen die ein oder anderen schockierten Blicke geerntet! Fotos haben wir uns aber verkneifen können... :)

Denn irgendwie macht es nicht wirklich Sinn! Da ist eine Kultur so „tabuisiert“ im Thema Beziehungen/Sexualleben/wasauchimmer... aber als wir dann eines Mittwochs-Abends zu einer „Big-Girl-Party“ eingeladen werden – da wird es in aller Öffentlichkeit ZELEBRIERT!

Unser werter Fahrer Kizeri, aka. Party-Anstifter deluxe, hatte uns mal wieder kontaktiert... Plan war Party am Mittwoch bei nem Freund! ... Guter Plan!



Das Thema der Party war uns dann aber doch ein wenig befremdlich. Allein die Vorstellung die erste Periode einer Tochter mit der gesamten Sippschaft inkl. Nachbarn und erweitertem Freundeskreis mit DJ, riesen Buffet und 60 Flaschen Arrack zu feiern... das war dann doch ein wenig viel für unsere vermeindlich so liberalen Einstellungen.

Die Details der diversen Exzesse dieser Nacht müssen wir jedoch aus gesichtswahrungs- Gründen auf ein ander Mal verschieben.... Nur so viel: Es war jedoch ein sehr gelungener Abend!

Die besagte Party war aber noch letzte Woche, also bevor wir nach Unawatuna gefahren sind...


Diese Woche war es dann doch recht ruhig hier! Wir sind wieder quasi allein im Hotel und von unser alltäglichen Routine doch ein bisschen übermüdet!


Aktuell sind wir daran die Kids mit Bewerbungen auf Englisch vertraut zu machen... denn auch wenn die hier in Sri Lanka bleiben werden – Bewerben muss man sich meistens auf Englisch! Leider ist das Interesse nach anfänglicher Euphorie rapide eingebrochen und wir müssen uns von Stunde zu Stunde quälen....


Komisch auf einmal auf der anderen Seite des Pults zu stehen! Man fängt an gewisse Situationen aus der eigenen Schulzeit besser zu verstehen. Man hält sich krampfhaft an die paar Leute die noch was draufhaben könnten, versucht alle anderen noch mit einzubinden und ist dann doch frustriert weil man merkt dass keiner sich irgendwas zu hause angeschaut hat...

Wie ich diese drecks Streber damals gehasst hab! Jetzt könnt ich sie umarmen! :)

Sonst war die Woche ganz ok, wir waren wieder ein paar Mal im Meer... ich musste aber aufgrund einer Mittelohrendzündung ein bisschen aufpassen. (warum hat mir eigentlich noch nie jemand gesagt wie verflucht weh das tut?)

Aber Dienstag war groß!.... GROOOß!!!! Der sogenannte „Teacher’s day“!

Hier was zum neidisch werden für alle deutschen Lehrer da draußen:

Man stelle sich vor, man kommt in ein Klassenzimmer... alle stehen auf, grüßen freundlichst, alle versuchen gut mitzuarbeiten und am Ende der Stunde kommen alle vor, drücken einem Blumen, heilige Blätter, oder sonst was in die Hand, knien sich vor einem hin, beugen sich bis auf den Boden und berühren beide Füße – um dann mit aneinandergepressten Handfläche vor dem Kopf, auf eine Berührung vom Lehrer zu warten, „Budu saranai“ (Buddha segnet dich)

und wieder aufzustehen....

Kein Witz! Wie ein schlechter Film, wirklich!

Die ganz kleinen Kiddies machen das sowieso immer nach jeder Stunde, aber am Teacher’s day haben sich ALLE! Sogar die 20jährigen vor uns hingekniet!!! Den Respekt, den Lehrer in diesem Land immer noch genießen – der ist wirklich aus einer anderen Zeit!

Leider haben wir uns dann noch den Fauxpas erlaubt, unserem Singhala-Lehrer Gummibärchen mitzubringen! Und dabei nicht alle anderen Lehrer/Angestellte bedacht! Das gab ganz schön böse Blicke!


Die Gleichbehandlung der Leute in einer Gruppe, das Entfallen von Sonderstellungen ist wirklich erstaunlich! Fast nur durch Ämter kann man sich herausheben, wobei natürlich Staatsämter ein besonders hohes Ansehen genießen... Aktuell ist zum Beispiel (aufgrund der anstehnenden Regionalwahlen) ein Superintendent der Polizei aus Colombo bei uns mit untergebracht – der steigt in normalen Schuppen gleich gar nicht ab!

Wie Ihr seht: Sind wir noch immer in der Lern-Phase! Die hiesige Kultur ist wirklich so anders, in jedwedem Aspekt...

Sonst gibt es aktuell gar nicht sooo viel zu erzählen! Uns geht es gut, es ist mittlerweile Tag 28 und wir hocken gemeinsam im Office bei einem Carlsberg und schauen was die Heimat macht....

Wir hoffen euch allen geht’s gut und ihr schreibt fleißig Kommentare!!! (sonst wissen wir immer nicht wer das hier überhaupt liest!:) )

Ganz liebe Grüße aus Sri Lanka – Joachim und Markus



Sonntag, 27. September 2009

wir mal wieder...

So ihr Lieben, hier mal wieder n Lebenszeichen von uns.

Haben nun schon zwei volle Arbeitswochen hinter uns, und es ist immer noch n riesen Spaß mit den kiddies zu arbeiten!

Aber vielleicht erstmal zum Wochenende nach unserer ersten Arbeitswoche:

Den gelungenen Abschluß der ersten Woche und somit auch unseren Einstand als Lehrer wollten wir natürlich gebührend feiern. Da hier im Dorf aber auch gleich gar nix geht und wir davon abgesehen hier in der Öffentlichkeit eh weder trinken noch rauchen sollen (ja, hier sind Lehrer noch sowas wie Respektspersonen), haben wir uns dann am Samstag mit dem public bus auf in den Touristenort Hikkaduwa gemacht. Obwohl in diesem als Backpacker- und Surferparadies bekanntem Ort noch deutlich die Off-Season zu spüren war haben wir natürlich trotzdem recht schnell eine unseren (zugegebenermaßen recht niedrigen) Bedürfnissen entsprechende Strandkneipe gefunden. Dort haben wir dann bis in die frühen Morgenstunden mit den verschiedensten Leuten gefeiert und auch das ein oder andere Stück verbrannte Erde hinterlassen...

natürlich haben wir auch hier nen Biergarten gefunden ;)
wenn auch ohne Biergarnituren...

Nachdem wir dann am Sonntag einfach nur ausgespannt haben, waren wir am Montag (Feiertag) zum Fastenbrechen bei einer muslimischen Kollegin eingeladen. War ne schöne Erfahrung, wenn auch nicht so spannend wie wir uns das vielleicht vorgestellt haben. Trotzdem war es ne gute Gelegentheit den Kontakt mit unseren Kollegen von der Schule zu vertiefen und die nicht-buddhistische Kultur Sri Lanka´s etwas besser kennenzulernen.

Danach haben wir noch den Nachmittag bei unserem Kollegen Wimal und seiner Familie verbracht.

in Wimals "Garten"

Die restliche Woche war dann überwiegend vom Schulalltag geprägt und wir haben jetzt auch Mittags immer unsere Sinhala-Stunde, in der n Kollege mit einer Engelsgeduld versucht uns diese absolut schräge Sprache näher zu bringen. Leider mit eher mäßigem Erfolg bisher. Ich muss sagen ich hab schon absolute Probleme damit, diese fiesen Buchstaben auch nur annähernd wiedererkennbar auf das Blatt zu malen... vielleicht sollten wir uns mal ne Schablone oder so zulegen ;)

Ansonsten tauen die kids in der Schule immer mehr auf und vor allem der Unterricht bei den School Leavers bringt uns immer mehr Spass.

die Schüler beim Morgengebet

n bisschen Sport in der Mittagspause

Nach dieser harten Arbeitswoche wollten wir uns dann am Freitag wieder voller Vorfreude in den Sündenpfuhl Hikkaduwa stürzen (Verbrecher kehren ja bekanntlich immer an den Tatort zurück), aber als wir da ankamen war da komplett tote Hose (keine Wellen, keine Touris). Naja, macht ja nix... haben dann das erste Mal seit wir hier sind etwas anderes als Reis gegessen (bisher 3x täglich, wenn man den Reis in unserer allmorgendlichen grünen Suppe dazurechnet), n Bierchen getrunken und sind dann wieder ab nach Hause. Die Pizza war übrigens nicht die beste Idee, da ich die ganze Nacht mit Magenkrämpfen wach im Bett lag. Also doch wieder back to the rice!

Nachdem dann auch am nächsten Tag nix in Hikkaduwa ging und wir zu allem Übel noch nach ner Horror-Busfahrt und 45-minütigem Fußmarsch gekonnt über das Dach in unser Haus einbrechen mussten, da der Nightwatcher nicht aufzufinden war, haben wir beschlossen das Thema Hikkaduwa bis zum Start der Season (November) ruhen zu lassen.

Am Sonntag waren wir dann mit 2 Jungs von der Bogenvillya n bisschen auf so nem Tamilenfest.
War dann auch ganz witzig da, obwohl außer dem Verteilen von gesegnetem Reis und dem Hin- und Her werfen von Kokosnüssen (n sehr stranger Sport) auch nichts nennenswertes passiert ist.

mit Chamil und Nandana auf nem Festival

Das Leben hier in der Bogenvillya wird aufgrund seiner Bewohner auch immer interessanter. Einerseits kommen jetzt immer mehr andere Gäste (größtenteils Mitarbeiter anderer Hilfsoranisationen und Künstler), was die gemeinsamen Essen auf jeden Fall bereichert.
Andererseits entdecken wir immer mehr tierische Bewohner in unserem großem Garten, wie z.B. Frösche, riesen Flughunde, Schildkröten, dicke (also so richtig dicke) Krabben, Streifenhörnchen, Schlangen und Warane. Wir hoffen zwar dass DIESE Bewohner nicht unser Essen bereichern, aber man weiß ja nie... vor allem nicht bei der giftgrünen Suppe

So, das sollte genug für den Moment sein, und lasst mal was von euch hören!

atemberaubte Grüße,


Jay und Marquez

Donnerstag, 17. September 2009

Die faulen Tage sind vorbei!

Nach diesem absolut coolen Wochenende ging dann auch schon am Montag der Ernst des Lebens los. Naja, die ersten Tage hatten wir erst einmal Zeit um die Kollegen kennenzulernen und wurden, bzw. haben uns den verschiedenen Klassen vorgestellt.
Schon n komisches Gefühl in ne Klasse zu kommen in der alle ne andere Hautfarbe haben und keiner deine Sprache spricht. Naja, also eigentlich dasselbe wie in ner Hauptschule in München-Hasenbergl...
Nachdem wir uns dann von dem (meist sehr niedrigen) Englisch-Level der Schüler ein Bild machen konnten, haben wir auch schon nen Stundenplan bekommen, welcher übrigens gar nicht so ohne ist. Jeden Tag von 8:30 - 17:30 (von der laaaaaangen Mittagspause mal abgesehen).
Die meisten unserer Klassen sind Gott sei Dank schon School Leavers, die alle so zwischen 18 und 21 sind. Nur die letzte Stunde des Tages haben wir jeweils etwas jüngere Klassen, mit denen es wohl auch schwieriger werden dürfte zu arbeiten, da diese teilweise echt keinen englischen Satz rausbringen, und wir ja leider auch (noch ;)) kein Singhala können...außerdem haben wir bis jetzt weder Unterrichtsmaterialien noch nen Lehrplan bekommen, was es nicht unbedingt leichter macht ne Stunde vorzubereiten.
So, aber jetzt auch genug der Jammerei! Uns geht es immer noch wahnsinnig gut hier und auch alle unsere Kollegen und Schüler sind absolut cool und witzig, wenn auch manchmal etwas zu zurückhaltend.
Haben jetzt auch 2 Fahrräder mit denen wir jeden Tag zur Schule fahren können. Für die ganzen Leute hier auf jeden Fall immer n klasse Event wenn die zwei Weißbrote auf ihren Klappergestellen durch das Dorf cruisen. Und da wir wohl die Kinder der meisten Dorfbewohner unterrichten hat sich anscheinend unsere Anwesenheit schon rumgesprochen.
Freuen uns auch schon riesig auf die nächsten Tage, da Montag gleich mal frei ist und wir somit durch das verlängerte Wochenende noch mehr Zeit haben dieses zu genießen und was zu unternehmen!
Das Tolle an nem Vielvölkerstaat ist dass die eiskalt die Feiertage von jeder Religion mitnehmen und wir deshalb ne Menge freie Tage haben werden!

So, dann mal schöne Grüße nach Bayern und den Rest der Welt!

Ach ja, haben die Kommentarfunktion jetzt auch freigeschaltet, da sie vorher wohl nur für registrierte Benutzer war?!?

Sonntag, 13. September 2009

Das erste Wochenende

Der Abend der nächtlichen "Tempel-Prozession" hat ziemlich alle Erwartungen übertroffen! Einen so intensiven und direkten Einblick in das Privatleben der Locals hätten wir uns nach nur so kurzer Zeit wirklich nicht erwartet!

Abgeholt hat uns der Fahrer zusammen mit seiner kleinen Tochter, auf dem Weg zu den Feierabendbierchen bei sich zu Hause hat er dann noch 2 weitere Freunde eingesammelt und schon gings los... blablabla... nix verstanden, die kaum Englisch, wir keinen Schimmer von Singhala... aber erst mal der ganze Familie vorstellen:)


unser Fahrer Kizeri

Dann meinte er, ob es uns noch etwas ausmachen würde, bei der Totenwache der verstorbenen Mutter seines Freundes vorbei zu schauen... !?!?! ... und wieder leichte Ratlosigkeit - Totenwache -> schwieriges Thema... buddhistische Totenwache -> schwieriges Thema plus linguistische Ahnungslosigkeit, kulturell/sozialem Unwissen und dem seltsamen Gefühl hier doch wirklich niemanden zu kennen! ABER .... nichts was eine entspannte Männerrunde und blitzende Zähne zeigen nicht lösen könnte...

Danach ging es dann erst einmal zum Spät-Snack in ein Nachbardorf, in ein Mafia-Style verrauchtes Hinterzimmer eines Singhalesen mit Italienischem Pass (es lebe die Latino-Sprach-Connection! :) ) und ein paar Arrack und Bierchen später zu Viert (exklusive Fahrer) im Tuktuk zur Tempel-Parade.


zu siebt im Toyota

Kostüme, Elefanten, Musik, Tanz, mehr Arrack, noch mehr Bier und die Feststellung dass man auch grüne Chillies NIEMALS ganz essen sollte... besonders nicht wenn man das einzige Stück weiße Haut im Umkreis von MEILEN ist!!!


Fahnenträgerin


einer der 5 Elefanten incl. Singhala-Musi





Singhalesen - die alten Zündler :)

Aber so könnts weitergehen :)

Heute haben wir dann erstmal geschlafen, weiter viel zu viel gegessen, PingPong gespielt, uns in die Fluten gestürzt und einen geilen Sonnenuntergang bestaunt....

Morgen gehts mit der Schule los - schluss mit lustig! ;)


Lagunen - Bungalows


Garten - Lagune im Sonnenuntergang

Einen meeresrauschenden Gruß aus Sri Lanka!




Markus & Joachim

Angekommen


Wasserlilie im "heimischen" Teich

Vor uns ein großes algarvenatiges Riesengewächs, im Hintergrund Palmen und Meeresrauschen und Grillenzirpen... Wohlgenährt, frisch massiert und entspannt... so sitzen wir nun da - nach unserem ersten Tag hier in Sri Lanka!


unser "Garten"

Nach einem 3-Filme dauernden Flug nach Dubai (Emirates ist der HAMMER!!! ) haben wir uns 8 Stunden lang von Cola zu Cola gerettet (am Flughafen für 20 cent/Dose!) und sind sogar für 10 Minuten raus gegangen. Da aber Ramadan, zu spät und überhaupt... sind wir dann doch gleich wieder umgedreht und wieder zurück in das leicht Personal-überbestzte und etwas groß dimensionierte Flughafenterminal hinein.

für 10 Minuten in Dubai

Gott sei Dank haben wir noch zwei Liegen finden können, von denen uns dann erst das Muezzin Geschrei (so laut wie das war, qualifiziert es sich definitiv für diese Bezeichnung!) um kurz nach 5 aufgeschreckt hat.

Der Flug nach Colombo war auch problemlos... vor allem recht leer und entspannt. Am Flughafen hat uns dann schon der Fahrer erwartet und uns nach 3 Stunden Verkehrschaos Colombo und Überholmanöver diverser Kamikazefahrer heil hier in Ahungalla abgesetzt.


Suppe mit Früchten zum Frühstück

Das Essen hier ist l e g e n d ä r! Und nach unserem ersten echten ayurvedischen Abendessen, leckerem Tee und ersten Gesprächen mit den 13 Angestellten haben wir uns dann noch mit einem Bier runter ans Meer gesetzt, auf ne gute Zeit angestoßen und den Sternenhimmel bestaunt.



Heute haben wir uns weiter am Strand umgeschaut, den Pool eingeweiht, zwei mal richtig lecker gegessen, noch mehr Tee getrunken und uns in einem Kräutergarten von Lemongras bis Zimt die wichtigsten Gewächse erklären lassen. Zwar auch nur um uns nach einer Heilöl/salben etc. Präsentation mit Massage, zum Kauf diverser Produkte zu überreden - aber erfolglos!:)


Mittagspause am Pool

Aber die ersten Mitbringsel stehen auf jedenfall schon mal fest! :)

Nach einem höchstwarscheinlich wieder erstklassigen Abendessen wird uns der Fahrer später wieder abholen und zu einem Volksfest fahren. Hierauf freuen wir uns schon besonders!
Denn ausser dem Personal und einem EINZIGEN anderen Gast, haben wir bisher noch niemanden kennen gelernt! Geschweige denn in unserem Alter....

Mehr Fotos werden folgen! ... so auch weitere Posts!


Bis dahin herzliche schwülwarme Grüße aus Ceylon... ;)

Joachim