Dienstag, 4. Mai 2010

Erinnerungen Teil I

Es ist schon Mai... wir sind mittlerweile seit über einem Monat schon wieder in Deutschland... und wieder scheint es so als ob die Zeit an einem einfach so vorbei ziehen würde – so wie die letzten 4 Monate!

mit 2 Schülern im Bawa Brief Garden auf Foto-Exkursion für ein Fotoprojekt

Wie schnell alles gehen kann, das haben wir in unserem zweiten Teil unseres kleinen Abenteuers nur zu gut gemerkt!


Unser letzter Eintrag ist von Mitte Januar, und da haben wir gerade mal die Zeit bis Ende Dezember beschrieben! Es lag nicht daran dass wir keine Lust mehr auf den Blog hatten – wir nahmen uns einfach nicht mehr die Zeit dafür… zu sehr lebten wir im JETZT, im HIER… ausserdem war uns durchaus bewusst dass nach diesen genialen 3 Monaten, alles danach folgende sich mit dem erlebten messen müsste und uns war sehr wohl bewusst dass dies in vielen Perspektiven schwierig werden könnte!

Sewing Instructor Mr. Shaggy aka MAAAAKES


Nun aber nochmal von Anfang an! Zurückdenken… es ist der 16.12.2009.

Zeugnisvergabe beim Preschool - Festival

Nach dem Pre-school- festival ist die Stimmung fröhlich, sehr entspannt, jedoch mit dieser ultimativen Note – nie wieder wird es wieder so werden wie es war! Nie wieder werden wir vor diesen Schülern als Lehrer stehen, nie wieder das Lächeln von Sahan mit der Mütze oder Nayo der Künstlerin, kein vehementes Verneinen von Liebschaften mehr von Praveen unserem Stehaufmännchen mit Tenishia unserer Klassen-Uschi ;) , keine Grimassen mehr von Aravindi mit den Haaren bis zum Boden, keine hitzigen Diskussionen mehr mit Rifky dem Schlaukopf aus der letzten Reihe, kein „Mister Jooo“ / „Mister Maaaaarkus“ mehr von Saloshani keine wilden Sinhala-Beschimpfungen mehr vor vorgehaltener Hand von Malith(o) …. Jedenfalls nicht mehr so! das „wir sind doch noch 3 Monate da“ hört sich irgendwie heuchlerisch an, jeder wusste dass es mit dieser, unserer Lieblingsgruppe nie wieder so werden würde!

So war unser Start in die 3 Wochen Erkundungstour durch diese grüne Insel mit einem lachenden und einem tränenden Auge.

Unser erster Stop führte uns nach Negombo, dem relativ unansehnlichen Strandort nördlich von Colombo, quasi in der Einflugschneise vom internationalen Flughafen. Hier fiel dann auch unsere Entscheidung: Am 25. Müssen wir wieder hierher zurück kehren um Markus’s Eltern am Flughafen abzuholen, bis dahin werden wir die Nord/Ost Route entlang der 4 mitunter wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes nehmen. Das heisst: Bus, Zug, Bus, Bus, Taxi, Bus, Buszug, Bus, Bus, BUUUS…. Und dann nochmal Bus… zahllose Tuk-Tuks nicht mit eingerechnet… über die schlimmsten Straßen und mit den ältesten Bussen mitten durch einen der ärmsten Landstriche der Insel, zeitweise weit ab von den zu dieser Jahreszeit üblichen Routen der Touris… WEIT!


Busstation von Negombo

In Arugam Bay, frühmorgens um halb 6 auf dem Weg zum Bus

Aber keine Sorge: nix passiert! :)

Angefangen hat unser kleines Abendteuer dann mit einer Busfahrt durch den Dschungel zu einem Bahnhof mit Anschluss zur Northern Line die nach unserem Ziel Anuradhapura dann noch weiter in Richtung Tamilengebiete / Jaffna verkehrt.

im Zug in Richtung Norden

Als Anmerkung zum Schienennetz:

In Sri Lanka gibt es vielleicht 5 Trassen, die alle früher oder später in Colombo enden und nur um die Hauptstadt herum mit moderneren Pendlerzügen bedient werden, der Rest ist ziemliche Holzklasse – und vor allem LAUT!

Alles vollgestopft, ohne Sitzplätze am Anfang ging es also los. Abwechselnd haben wir uns dann auf die Stufen der Türen gesetzt… und diese grüne Insel einfach an uns vorbei ziehen lassen. Reisfelder, Bananenplantagen, Zimtbaum- und Kautschukfelder, mit Lotussen bedeckte Seen, Wälder, Hügel, Dörfer, umgestürzte von Schlingpflanzen überwachsene Bahnwaggons, Bahnstationen die im nichts zu liegen scheinen… und dieser unglaubliche Lärm!!!



Unser erster Stop war also Anuradhapura, die erste Hauptstadt des Sinhalesen-Reichs in Sri Lanka. Diverse Mythen ranken um die Besiedelung der Insel, von verwunschenen Prinzen und Buddhas Backenzähnen handeln die meisten, die wahrscheinlichste ist eine Völkerwanderung aus Nordindien vor ca 3000 Jahren, die den Eingeborenen-Stamm der Veddhas vertrieb. Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben sich also diese Sinhalesen zuerst im Norden der Insel niedergelassen und Anuradhapura gegründet. Der Buddhismus wurde dann auch relativ bald schon zur Insel gebracht und hat hier dann auch gleich mit gewaltigen „Stupas“, weissen Halbkugeln mit Spitze einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie sind normalerweise nicht begehbar oder hohl, sondern über Relikten oder heiligen Städten gebaut und mit Schreinen umringt. Wie auch immer, irgendwann sind dann die Süd-Indischen Tamilen gekommen und haben Anuradhapura angegriffen und mehrmals dem Erdboden gleich gemacht.


Der erste Buddhistische Tempel von Sri Lanka

Neben Elefanten haben auch Zwerge im Buddhismus eine tragende Rolle

Von der antiken Stadt Anuradhapura an sich kann man kaum mehr etwas sehen, und auch die Ruinen sind lang nicht so gut erhalten wie im Mittelmeerraum, doch die Grundfesten der Häuser sowie die Tragenden Steinpfeiler sind erhalten geblieben. Und natürlich die oben angesprochenen Stupas mit den daran angeschlossenen Tempelanlagen. Das schöne daran ist, die antike Stadt zieht sich über mehrere Kilometer hin und ist zu großem Teil von Urwald zurückgewonnen worden. Vielleicht ein bisschen wie man sich Angkor-Wat vorstellen würde.


Durch diese Tempelanlagen radelten wir also einen ganzen Tag lang, fast alleine, ohne penible Monumenten-Wächter, bei bestem Wetter…


Zuerst zu einer Meditationsstädte aus natürlichen Felsformationen, dann weiter zu einem tausende Jahre alten Tempel, weiter zu dem wohl ältesten Baum der Welt (einem direkten Ableger des Bodhi- Baumes unter dem Buddha seine Erleuchtung fand, er steht seit über 2000 Jahren in ununterbrochener Pflege) der als Pilgerstädte auch heute noch äußerst beliebt ist! Wir trafen dort eine Frau aus „unserer Ecke Sri Lanka’s“ die von ihrem Bitten um ein Kind vor Jahren zu diesem Baum gekommen war und nun wiedergekommen ist – um sich zu bedanken… War eine tolle Story, und da hat es noch viele mehr gegeben!

Bodhi Baum in Anuradhapura, der vielleicht älteste Baum der Welt

Nachdem wir uns durch die Tempelaffen-Parade geschlagen hatten ging es dann weiter in Richtung der Stupas. Man konnte sie schon vor weitem sehen, die weissen Kuppel strahlten weit aus dem grünen Wald-Teppich heraus. Doch war der Präsident auf Wahlkampfbesuch in der Stadt an diesem Tag, so fuhren wir teilweise recht verplant und ziellos durch die Ruinenanlagen – was ein unglaublich schönes Gefühl war.



Markus vor einer Stupa ohne Anstrich, diese zählte zu Zeiten der britischen Besatzung zu den größten Gebäuden der Welt

Neben den Stupas gab es noch diverse Becken, in denen früher Religiöse Waschungen vorgenommen wurden oder so etwas. Die Färbung der Algen erinnerte uns jedenfalls sehr an unsere allmorgendliche grüne Ayurveda-Suppe ;)

Spekulatius ( sponsored by Caro & Katrin - merci! ;) ) in grüner Suppe

Irgendwann fanden wir dann auch das größte Becken, den Elefphant-pond. Ein wahrhaftig magischer Ort! Überall Affen, überwachsene Ruinen, verwitterte Bhudda- Statuen – und keine Menschenseele… So ließen wir unsere Fahrräder und Gepäck zurück und schauten, knipsten… bis sich uns der Blick auf das Elefanten-Becken öffnete. So friedlich, so still, so bezaubernd… so magisch dass mein Kamera-Batterie sich verabschiedete – und so zum geniessen zwang.

Für sicher 15 Minuten saßen wir nur da und schauten, und waren einfach glücklich dort zu sein.

Die Affen hatten uns bis zu unserer Rückkehr leider auch den Rucksack ausgeräumt, aber waren Gott sei dank mehr an unseren Spekulatius-Krümeln interessiert als an unserem Geld! :)


Diesen schönen Tag wollten wir dann noch entspannt ausklingen lassen und radelten aufs gerade wohl in eine Richtung auf der Suche nach einer Bar oder einem Restaurant. Bald fanden wir dann auch eines, war alles nett… doch gerade als wir zahlen und gehen wollten, kamen eine Amerikanerin und ein Italiener rein die wir in Arugam Bay im November kennen gelernt hatten. Ein großes HALLOOO! Wir konnten es alle nicht ganz fassen und so wurden es dann doch noch ein paar Bierchen mehr ;)


Am nächsten Tag ging es dann etwas stressiger weiter. Keine Direktverbindungen mehr, Bushopping, Tuk-Tuks, Laufen… Zuerst ging es zu den Höhlentempeln von Dambullah, einem natürlichen Felsvorsprung auf einem Berg unter dem schon seit Jahrtausenden Mönche meditiert haben und seit ein paar Hundert Jahren ein mit Buddha – Statuen gefüllter Tempel steht. Schön, nett, aber voller Touris und weit weniger emotional wie der vorherige Tag.

eine Auswahl der über 300 Buddha Statuen in den Höhlen von Dambulla

Dann wieder weiter, Tuk-Tuk, Bus, Bus, Laufen. Die Felsenfestung von Sigiria. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Sri Lanka. Die Geschichte dahinter ganz grob: Zwist im Königshaus, einer bringt den anderen um muss dann fliehen, und zieht sich auf einen ca 100m hohen 200m x 50m Felsblock zurück auf dem ein Kloster steht und baut dann noch ein bisschen aus. Leider kann man auch hier wieder kaum etwas von den Ruinen sehen. Lediglich die Grundmauern sind erkennbar und Wandmalereien von „Wolkenmädchen“, vollbusige Nackerte ohne Unterleib.

die "Wolkenmädchen" von Sigiria

Leider regnete es hier in Strömen…. Es gewitterte direkt über uns (während wir eine Eisentreppen auf die höchste Erhebung in weitem Umkreis stiegen – irgendwie bescheuert aber passiert is nix). Jedenfalls war durch die dadurch resultierende schlechte Sicht und nasse Kameratasche die Stimmung net gerade auf dem Siedepunkt – und wir beschlossen einfach weiterzufahren.



Polonaruwa, die nächste Königsstadt die nach den andauernden Attacken der Tamilen auf Anuradhapura weiter im Süd/Osten gegründet wurde. ( Bitte mich nicht auf Historische Tatsachen festnageln – wen es interessiert – einfach nachgucken :) )

Ähnlich wie Anuradhapura, nur größer, mehr erhaltene Tempel und Gebäude… aber auch mehr Touris. Wieder nahmen wir uns Fahrräder und machten die Gegend unsicher. Einige der Stupas waren wahrlich überwältigend, die Tempel waren schön anzusehen und die Natur noch präsenter. Man musste teilweise 10 Minuten durch den Wald fahren bis zum nächsten Gebäude. Unterwegs sahen wir dann noch unsere geliebten Mungos, Rehe, Wasserbüffel… wieder tolle Fotos und tolle Eindrücke.

ein Hindutempel in Polonaruwa ( als Abspaltung des Hinduismus gibt es viele ausgelebte Gemeinsamkeiten zwischen dem Buddhisten und Hindus )

Am nächsten Tag dann eine Reise durch die aktuelle Geschichte des Landes. Zuerst mit dem Bus und dann mit dem Buszug (einfach zwei Busse aneinander geschweißt auf Schinenrädern, mit Schaltung usw…. unglaublich!) über die Grenze zum ehemaligen LTTE Gebiet. Armut. Auf einen Schlag merkt man wieder wo man ist: einem Entwicklungsland mit fundamentalen Problemen.



Kurz davor hatten heftige Regenschauer zu Überschwemmungen geführt, doch das machte das Bild höchstens ein wenig verzweifelter. Blechhütten, UNHCR und USAID Notunterkünfte… und so gut wie alles kurz vor dem Zerfall.


Was es aber zu genüge gab waren Pfaue! Überall! Meist in kleinen Gruppen, flogen sie aufgeschreckt von dem Scheppern des Buszuges auf und davon. Riesige Vögel sind das…

Unser nächster Stop; trosloses Batticaloa. Eine der größten Städte an der Ostküste und Basislager diverser NGOs und Entwicklungshilfeorganisationen die im Nach-Bürgerkriegs-Konflkt. Hier blieben wir nur eine Nacht und machten uns am nächsten Morgen dann gleich auf um für 3 Tage und Weihnachten nach Arugam Bay zurückzukehren - das verrückte Partyvolk noch einmal miterleben. Die „paar Kilometer“ zogen sich… in die Ewigkeit! Unser erster Bus ging um 6 oder so, ein alter Schrottkarren der dann vor lauter Schlaglöchern recht bald den Geist aufgab ( die Schlaglöcher waren so extrem, man wurde vom Sitz dermassen hochkatapultiert dass einem der Hintern vom Aufprall wehtat!) und dann fingen die Probleme erst an! Checkpoints, Kontrollen, Militär, Straßen die bei uns sogar als Feldwege gesperrt werden würden. Und mehr Armut und mehr Zerstörung!

Der Osten von Sri Lanka war schon immer strukturell schwächer. Doch der 30 Jahre schwelende Bürgerkrieg und die geballte Macht des Tsunamis erledigten den Rest davon. Ein gewaltiger Unterschied zu dem „zivilisierten“ Südwesten der Insel wo alles Friede Freude Eierkuchen schien.

In Arugam Bay angekommen realisierten wir dass alle NGOler das gleiche getan hatten wie wir, sie waren weggefahren! Entweder in „unseren“ Süden, oder Heim! So saßen wir alleine, in leicht verregnetem Wetter und warteten auf einen Grund das nächste Bier zu holen. Gott sei Dank hatte ein lustiger Kanadier die selbe blöde Idee nach Arugam Bay zu fahren – so wurde unser Aufenthalt dort noch richtig witzig!

Weisswurstfrühstück mit Dosenweisswürsten ( sponsored by Andrea G. - merci! ;) ) Toastbrot statt von Brezen und Carlsberg anstelle von Franziskaner

Er war nach einer Asienreise als vorletztes Ziel nach Sri Lanka gekommen und hatte sich in Colombo ein Fahrrad geliehen und damit in Richtung Süden gefahren. Zur Anmerkung: auf einer der gefährlichsten Strassen die es gibt! Er war jedenfalls nicht weit gekommen und hatte dann einem Sinhalesen beim Fundamente legen für sein neues Haus geholfen und tausend witzige Sachen erlebt.


Den Weihnachtsabend verbrachten wir dann auf recht unkonventionelle Weise. Ein bisschen frustriert landeten wir dann im einzigen Restaurant des Dorfes bei dem auch andere Leute waren. Eine junge Italienierin mit ihrer Mutter luden uns dann am Ende im Restaurant eines Holländischen Südafrikaners mit schwarz / asiatischer Frau und unglaublich süssem Kind ein. Mit mitternächtlicher Tanzeinlage etc war es dann auch ein frohes Fest. Nur anders…


Christus Statue inmitten eines veralgten Sees in Arugam Bay... der Steg zur Statue ging kaputt - Geld für einen Neuen gibt es nicht!

Den gesamten ersten Weihnachtsfeiertag verbrachten wir dann im Bus! Wir konnten den Zug nach Colombo nicht erreichen und wollten nicht den nächsten 11Stunden dauernden Zug mittags nehmen. So waren es wieder STUNDEN eingequetscht und genervt, bis wir wieder in Negombo ankamen. Und nach ein paar schwer bewaffneten Militärkontrollen und Herzattacken ( 2 min nach nem Checkpoint mit Maschinengewehren usw lässt jemand direkt neben dem Bus ne Böllerkette los!) waren wir dann auch glücklich wieder in der Zivilisation zu sein. Es war ein genialer Trip!

Am nächsten Morgen dann gleich zum Flughafen – Markus Eltern holen und ab in Richtung Süden düsen …. In die Sonne, ans Meer! :)

am Strand von Unawatuna

Von dem Strandort Unawatuna aus machten wir dann diverse Ausflüge, bestaunten Panzer Nachbauten aus Pappe auf einem Tuk-Tuk, kämpften uns durch Felder von Blutegeln, gingen mit Schildkröten schnorcheln und liessen es uns gut gehen.

durch das Land der Killerwürmer :) die Blutegel waren ÜBERALL

Markus' Papa beim Schildkröten - Tauchen

An einem Morgen wurden wir dann von unseren Schülern des vergangenen Semesters abgeholt zu einem „school trip“. Sowas hatten wir aber alle noch nie gesehen!

Fußball - Hisni

Ca 60 Kids in einem Bus für 30, alle springen herum, tanzen, trommeln, singen, keiner der stänkert, keiner der rausgeht zum Rauchen, keiner der was Trinkt, kein Rumgetuschel und Cliquenbildung … einfach nur ausgelassene Stimmung. So fuhren wir von Tempel zu Tempel (das hatten sich die Schüler selber so ausgedacht) und quatschten viel, machten viele Fotos und genossen einfach die Zeit! Unser Foto-Lehrer Laurent war auch mit dabei und war wie auch wir einfach ergriffen von dieser ehrlichen, positiven Stimmung.

unser Foto - Lehrer Kollege Laurent mitten drin und voll dabei

Party Boy Suresh

Praveen, der vor "unserer" Zeit immer Angst hatte mit Weissen zu reden

Nayomi - unsere Lieblingsschülerin, die auch schon mal ein Kunstprojekt gewonnen hatte und nach Paris durfte (Kommentar: sch*** Essen dort! :) )

Tharindu unser faulster guter Schüler

Lahiru und Thakshila

als Ausflugsziel hatten sich die Schüler Tempel und Strand ausgesucht, hier ein Tempel oberhalb der Hafenstadt Galle

Dieser Tag war vielleicht einer der schönsten Tage die wir in Sri Lanka hatten! Wenn auch gleichzeitig einer der traurigsten – so wussten wir einfach dass diese innere Verbundenheit mit den Kids wohl auch auf längere Zeit bestehen bleiben wird. Und als wir dann am nächsten Tag auch noch zu einer kleinen „Tea Party“ im Haus einer Schülerin eingeladen wurden – hatten wir das Gefühl wirklich Teil ihres Lebens zu sein, sie hatten uns in Ihre Leben gelassen.

Nach ein paar Tagen in Unawatuna kam dann Neujahr und die Frage wie man diese wohl verbringen kann. Wir entschlossen uns gegen Strandparty! Am 31. Liessen wir uns nachmittags von unserem Fahrer Lal abholen und zu einer Safari-Lodge am Udalawala – Nationalpark bringen. So stiessen wir nun zu viert, fernab von großem Tamtam auf einer Veranda und ohne den üblichen Sylvesterdramen auf ein gutes Neues an.


Am nächsten Morgen um 5 ging es dann schon wieder weiter, Elefanten Safari! In einem der größten Nationalparks von Sri Lanka leben mehrere hundert Elefanten in „freier“ Wildbahn, ganz ungestört… und warten nur darauf von Touristen gefunden und fotografiert zu werden. Wir hatten das Glück wirklich viele zu sehen… für mich war es meine erste Safari! Und gerade das langsame Erwachen der Natur zum Sonnenaufgang war wirklich schön zu sehen. Verschiedenste Vögel, Wasserbüffel, ein Krokodil…. Ein gelungener Tag!

Danach ging der sportliche Teil des Trips los. Der Pilgerberg „Adams Peak“. 5000 Stufen rauf… und wieder 5000 runter!, ca 1000 Höhenmeter, und das alles um 3 Uhr morgens! ;) der Aufstieg war eigentlich gar nicht so schlimm. Sicher, sehr steil und schweisstreibend und die Stufen waren so unterschiedlich – alles anderes als angenehm zu gehen… aber alle paar Meter steht dann auch ein kleines Zelt mit Tee, Short-Eats oder Keksen und wir machten einige Pausen. Zum Ende hin haben dann die barfuß laufende, die Stufen herauf kriechende, im Gebet vertiefte Greise den Weg verstopft… aber oben zu sein war dann umso schöner. Mit mehreren Hundert Leuten teilten wir uns dann die paar wenigen Ausblicksplätze um den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war der unserige nicht außergewöhnlich spektakulär und wir konnten auch den vielbeschriebenen Pyramiden-Schatten des Berges nicht sehen.


Nach einem schmerzlichen Abstieg ging es dann mit einem Mittags-Stop in Nuwara Eliya und einem Zwischenstop zur Tea-Time in einer Tee-Fabrik weiter in die dritte ehemalige Hauptstadt Sri Lankas, nach Kandy. Bekannt für einen der wichtigsten Pilgerorte im Buddhistentum – dem Zahntempel war es vielleicht die erste schöne Stadt in Sri Lanka die wir zu sehen bekamen.

Wir liessen uns von unserem Fahrer ein Stück hinter Kandy absetzen und schauten uns das Pinawala Elefantenwaisenhaus an. Leicht überteuerte Tickets, ein Trauerspiel von Waisenhaus! Aber der tägliche Marsch von 50 Elefanten zum Fluss zur Tränke war dann schon ein Spektakel!



Zurück in Kandy, einen Sari und einem Tempeltanz später ging es dann auch schon wieder weiter, diesmal im Zug zurück nach Colombo. Vorbei an unzähligen Teeplantagen zurück ins Flachland…. Zurück in „unseren Süden“.

Unser Sri Lanka „Urlaub“ war damit vorbei…. Wir hatten so gut wie alles gesehen! Bis auf 2 Ecken fast alles abgedeckt… Nun kam Teil 2 unseres eigentlichen Abenteuers…

Bis Ende Februar noch einmal Lehrer! Noch einemal „Buddu saranai“ am Ende eines jeden Tages, zurück durch das Dorf in dem die kleinen Kinder hinter einem herrennen und „suddha suddha“ schreien (Weisser, Weisser!) . .. auf ein letztes Mal! Weniger als die hälfte dieses Traumes liegen noch vor uns…